Eine Zeitreise durch Bilder, Zeugnisse und Archivdokumente, um die oft unsichtbare, aber grundlegende Rolle der Frauen in der italienischen Landwirtschaft wiederzuentdecken.
Im historischen SDF-Archiv sind Fotografien, Hauspublikationen, Broschüren und Werbekataloge von den fünfziger Jahren bis zum Ende des 20. Jahrhunderts zu sehen, die eine Geschichte von Hingabe, Kompetenz und sozialem Wandel erzählen.
Obwohl die kollektive Vorstellungskraft die landwirtschaftliche Arbeit oft mit dem männlichen Geschlecht in Verbindung bringt, spielten Frauen auf dem italienischen Land seit jeher eine aktive Rolle. Schon während des Ersten Weltkriegs traten viele von ihnen an die Stelle der Männer, die an die Front zogen, um Arbeiten zu verrichten, die als „männlich“ galten, um die Produktionskontinuität des Primärsektors zu sichern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese weibliche Präsenz gefestigt und diversifiziert. Die Figuren der Mondina in Norditalien und der Olivenpflückerin im Süden sind nur einige der vielen Facetten der landwirtschaftlichen Frauenarbeit. Frauen, die auf dem Feld und im Stall arbeiten, oft zusammen mit Söhnen und Ehemännern: Eine familiäre Dimension, die in den zahlreichen historischen Fotografien stark zum Vorschein kommt, die den für das Landleben typischen Sinn für Gemeinschaft und Zusammenarbeit zeigen.
Zu den bedeutendsten Zeugnissen gehört eine Reihe von Bildern, die Ende der sechziger Jahre zur Schulung von Traktorfahrerinnen am Institut für Agrarmechanik in Treviglio verwendet wurden. In einem historischen Moment großer gesellschaftlicher Veränderungen – zwischen der Emanzipation der Frau und der Modernisierung der Arbeit – erzählen diese Fotografien vom kontinuierlichen Erwerb technischer Fertigkeiten und einem neuen Bewusstsein für die eigene berufliche Rolle.
Die Bäuerin der siebziger und achtziger Jahre ist längst nicht mehr nur eine Nebenfigur: Sie ist Unternehmerin – eine qualifizierte Betreiberin, die einen landwirtschaftlichen Betrieb führt, Weinberge und Obstgärten beschneidet, Gemüse und Blumen anbaut und ihren modernen Traktor voll im Griff hat.
Diese Sammlung des historischen SDF-Archivs ist nicht nur von historischer Bedeutung, sondern auch eine Hommage an all jene Frauen, die die italienische Landwirtschaft mit Hartnäckigkeit vorangetrieben und mit ihrer Arbeit den Weg für den Fortschritt gebahnt haben.