Die House Organs. Sprachrohr des Unternehmens.

In unserem Land verbreiteten sich House Organs ab den 1920er Jahren in größeren Firmen, welche ihren Mitarbeitern kulturelle Nachrichten und Neuigkeiten aus dem Unternehmensleben sowie technische Informationen vermitteln wollten. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg waren diese Unternehmenszeitschriften besonders beliebt und weit verbreitet, wovon nicht nur die bekanntesten Beispiele wie die „Rivista Pirelli“ oder „Civiltà delle Macchine“, die Zeitschrift von Finmeccanica, zeugen, sondern auch weniger bekannte Publikationen von kleineren Unternehmen, die in vielen Fällen zu wichtigen Sektoren des Made in Italy zählen.

An der Verfassung des Inhalts beteiligten sich häufig auch renommierte Intellektuelle wie Dichter, Künstler und Schriftsteller; so waren z. B. die Beiträge von Ungaretti, Quasimodo und Gadda für „Civiltà delle Macchine“ wichtig.

Der Begriff House Organ bezieht sich auf die Unternehmenszeitschrift, ein regelmäßig erscheinendes Magazin, das sich in bestimmten Fällen nur an die Mitarbeiter, in anderen Fällen auch an die Öffentlichkeit richtet.

Das Unternehmen nutzt das House Organ als Sprachrohr, um qualitativ hochwertige Inhalte zu bieten, weit entfernt von der herkömmlichen Werbebroschüre oder dem einfachen Flugblatt; hier spielen auch Bilder und Illustrationen eine wichtige, kommunikative Rolle.

Mit dem House Organ, das in der Regel kostenlos verteilt wird, um ein breiteres Publikum zu erreichen, lässt sich die Unternehmenstätigkeit und allgemein die Unternehmenskultur auf optimale Weise propagieren. Die Unternehmenszeitschrift ermöglicht es auch, verschiedene Themen effektiv zu kommunizieren: von den Ergebnissen bis zu den angebotenen Dienstleistungen, von den neu lancierten Produkten bis zu den technologischen Errungenschaften und den Veranstaltungen, an denen nicht nur die Mitarbeiter und ihre Familien beteiligt sind, sondern auch alle, die direkt mit dem Unternehmen in Verbindung stehen, wie z. B. Lieferanten, Verteiler und Einzelhändler.

Das House Organ ist besonders für mögliche Forschungstätigkeiten wichtig und wird daher im Archiv ebenso aufbewahrt und aufgewertet wie andere Dokumente des Unternehmens.

Ab 1959 gab SAME seine eigene Unternehmenszeitschrift „SAME Informazioni“. Davon gab es auch eine englische und französische Version mit dem Titel „SAME International“. Dabei handelte es sich um eine kleine, farbig illustrierte Broschüre, die an das Handelsnetz gerichtet war. Auf der Titelseite der ersten Ausgabe liest man: „Durch Informationen, d.h. genaue Nachrichten, verlässliche Angaben und konkrete Fakten, möchte unsere Stimme die Brücke zwischen Werk und Vertretern, Inspektoren und Mitarbeitern sein.

Der Titel wurde 1966 in „4RM Quattro ruote motrici. Giornale illustrato di attualità agricola („4WD Allradantrieb. Illustrierte Zeitschrift für landwirtschaftliche Nachrichten“) geändert. Die bis 2007 herausgegebene Zeitschrift erschien nicht regelmäßig und wurde im Laufe der Zeit in verschiedenen Formaten gedruckt, zuerst als Faltblatt, dann als Magazin, und in mehreren Sprachen veröffentlicht: Französisch, Englisch, Spanisch, Deutsch und später auch auf Niederländisch. Die mit zahlreichen Schwarz-Weiß- und Farbbildern illustrierte Zeitschrift berichtet über neue Produktionen, die Einführung neuer Traktoren, Messe- und Ausstellungsveranstaltungen, erhaltene Preise und Anerkennungen, Besichtigungen des Werks in Treviglio und die Einweihung neuer Vertretungen. Auch liest man hier Artikel über die Landwirtschaft und die landwirtschaftliche Mechanisierung, und mehrere Seiten, generell die mittleren, werden rein technischen Themen gewidmet, z. B. erscheinen dort Schnittbilder von Traktoren und Traktorteilen, Artikel und neue technische Lösungen.

Um Ihnen zu vermitteln, was für eine Zeitschrift der Leser in den Händen hatte, präsentieren wir Ihnen die Ausgabe V vom Juli/August 1967, die einen besonders suggestiver Titel hat: „Sostituire ai carri armati i trattori e il deserto fiorirà“ („Panzer durch Traktoren ersetzen und die Wüste wird blühen“), also der Traktor als mächtiger Verbündeter der Menschheit, um unproduktives Land kultivierbar zu machen. Hiermit sind hauptsächlich Länder gemeint, in denen die Landwirtschaft noch von Tier- und Menschenkraft abhängig und wegen des ständigen Bevölkerungswachstums eine erhebliche Produktionssteigerung notwendig war. Nicht weniger eindrucksvoll als die Texte sind die Bilder, die uns nach Afrika führen, wo der Traktor der unbestrittene Protagonist ist.

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Das Historische Archiv von SDF hat diese wertvolle Dokumente gesammelt, archiviert und digitalisiert. Sie können unter folgendem Link abgerufen werden:
https://archiviostorico.sdfgroup.com/de/catalog/?brand_id=646&category_id=762&title=&from=&to=