In der internationalen Geschichte von SDF hat sich Grégoire ein eigenes Kapitel verdient.
2011 übernahm SDF das französische Unternehmen Grégoire, einen weltweit führenden Hersteller von Erntemaschinen für Weinberge und Olivenhaine. Trotz der Übernahme ging die Identität von Grégoire nie verloren. In diesem Abschnitt wird die Geschichte eines Unternehmens nacherzählt, das aus der Intuition eines gewissen Edmond Grégoire entstanden ist.
1946 gründete Edmond Grégoire in Saint-Martial-Sur-Né (Charente-Maritime, Frankreich) Grégoire, um Arbeitsgeräte für den Weinbau herzustellen. Der Umzug an den heutigen Standort in Châteaubernard (Cognac) erfolgte 1970, zu einer Zeit, als die ersten selbstfahrenden Erntemaschinen aus Amerika eintrafen. Sie wurden Vectur genannt, und Grégoire war für deren offiziellen Vertrieb zuständig. Man versuchte zunehmend, von der manuellen zur maschinellen Ernte überzugehen.
Grégoire wurde daraufhin in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und produzierte kleine Weinbaugeräte unter einem eigenen Markennamen. Der erste gezogene Traubenvollernter, Grégoire PMH, stammte aus dem Jahr 1978, und 1984 wurde der Prototyp des ersten, zu 100 % selbstfahrenden Grégoire vorgestellt.
Seit Mitte der 80er knüpfte ein Erfolg an den nächsten an. Ein Beispiel: der ARC-Erntekopf, der als äußerst schonendes und pflanzenfreundliches System gilt, und das Modell G90V, das zwei Reihen gleichzeitig bearbeitet.
Anfang der 90er Jahre deckte Grégoire mit 370 pro Jahr gebauten Maschinen 45 % des Marktes ab, darunter der selbstfahrende, vor allem in engen Weinbergen eingesetzte G80, und die ersten selbstfahrenden Traubenvollernter von Grégoire. Letztere wurden ausschließlich exportiert, eigneten sie sich doch bestens für australische und südafrikanische Weinberge.
In der zweiten Hälfte der 1990er stieg Grégoire ins Geschäft mit Weinberg-Sprühgeräten und Olivenerntemaschinen ein, das im gesamten Mittelmeerraum besonders erträglich war.
Die Traubenvollernter der 2000er Jahre zeichneten sich durch hohen Komfort aus und waren für einfaches, kompaktes sowie leichtes Fahren ausgelegt. Es handelt sich um Maschinen mit großer Sichtweite, ausgestattet mit einer Reihe von Werkzeugen, die maximale Präzision bei der Traubenernte garantieren und für alle Arten der Rebenbearbeitung geeignet sind.
In diesem Zusammenhang brachte Grégoire 2013 die Ecoprotect-Technologie auf den Markt. Sie ermöglicht eine Hochgeschwindigkeits-Behandlung von Rebstöcken mit extrem niedriger Streuung, was zu erheblichen Einsparungen bei den Spritzmitteln und zu einer besseren Umweltverträglichkeit führt. Für dieses bahnbrechende System zur Rebstockbehandlung wurde das Unternehmen auf der Sitevi, der internationalen Fachmesse für Wein-, Obst-, Gemüse- und Olivenanbau in Montpellier, mit der Silbermedaille ausgezeichnet.
2015 wurde mit der Maschine G7.200 ein rekordverdächtiger Lenkeinschlagwinkel von 3,60 Metern erreicht, was eine große Wendigkeit bedeutet. Noch im selben Jahr meldete Grégoire ein neues Patent für Bodenhaftung an, das für die gesamte Traubenvollernter-Palette übernommen wurde.
Im Jahr 2017 gewann Grégoire zwei Innovationsmedaillen auf der Sitevi: die eine für das AutopincH-System, das automatisch und kontinuierlich die Öffnungsweite der Schüttler und das Ausmaß an Bewegung, die der Rebstock durch die Schüttelstangen des Traubenvollernters erfährt, anpasst; die andere für das NEOmap-System, das die Kartierung und Georeferenzierung verschiedener Produktivitätsniveaus ermöglicht, sodass daraus agronomische Strategien mit besseren Ergebnissen entwickelt werden können. Mit diesen Technologien wurden die Traubenerntemaschinen GL7 und GL8 ausgestattet.
2020 wurde der äußerst kraftstoffsparende und damit kostengünstige Traubenvollernter GL6.4 vorgestellt, und im darauffolgenden Jahr kam die vielseitige Traubenerntemaschine GX9 MIXTA für besonders anspruchsvolle Weinberge, Mandel- und Olivenplantagen auf den Markt.
Im Jahr 2022 trumpfte Grégoire mit dem GSE auf, einem hochspezialisierten und präzisen Kabinenmodell, das perfekte Sicht auf die Anbaugeräte bietet. GT3 und GX3 sind die ersten gezogenen Traubenvollernter mit ISOBUS (dank diesem System können verschiedenste landwirtschaftliche Geräte untereinander und mit der Maschine über eine gemeinsame Sprache kommunizieren) und für die Ernte in 1,50 m bzw. 1,70 m breiten Weinbergen konzipiert.
Es ist vielleicht kein Zufall, dass SDF aufgrund der zahlreichen Innovationen und der Produktionssteigerung (400 Maschinen und 300 Sprühgeräte wurden letztes Jahr verkauft) das Werk in Châteaubernard anlässlich des hundertsten Geburtstages des Gründers Edmond Grégoire 2023 renovieren ließ.